Bewerbungsratgeber Teil 4:

Das Vorstellungsgespräch und die Gehaltsfrage

Wer zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird, der hat mit seinen Qualifikationen überzeugt. Jetzt geht es also darum, auch menschlich zu begeistern. Der Personaler möchte herausfinden, ob Sie ins Team passen, ob Sie gegenüber Kunden die Firma repräsentieren können und loyal gegenüber dem Arbeitgeber sind.

Vergessen Sie nicht, den Termin freundlich zu bestätigen – mit jeder noch so kleinen Geste prägen Sie ein positives Gesamtbild von Ihrer Person.

Die Vorbereitung: Das können Sie tun, um Ihre Chancen zu erhöhen

„Erzählen Sie etwas über sich.“ Eine Frage wie diese wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an Sie gestellt werden. Umso wichtiger ist es, dass Sie eine kurze, prägnante Selbstpräsentation vorbereiten. Rezitieren Sie hier in keinem Fall Ihren Lebenslauf – den hat der Personaler gelesen und in diesem Moment vor sich liegen. Hangeln Sie sich an den wichtigsten Eckdaten entlang, aber gehen Sie viel mehr auf Ihre Motivation und Ihre Persönlichkeit ein. Was hat Sie an den vergangenen Positionen begeistert? Was motiviert Sie, in der Branche zu arbeiten? Informieren Sie sich im Vorfeld am besten über die aktuellen Trends der Branche und lassen Sie diese Informationen geschickt mit einfließen. Sie präsentieren sich damit als engagierten und motivierten Kandidaten. Des Pudels Kern bei dieser Ansprache ist, dass Sie herausstellen, warum Sie aus Ihrer Biografie heraus wie geschaffen sind für die neue Position. Es lohnt sich, diese Präsentation ein paar Mal durchzugehen und auch Gesten und Körpersprache einzustudieren.

Das Gespräch: So meistern Sie souverän die Fahrt auf stürmischer See

Personaler finden zuweilen natürlich Gefallen daran, den Bewerber in Seenot zu bringen. Sie wollen dadurch herausfinden, wie der Kandidat berufliche Stresssituationen später meistern wird und wie schnell er aus der Fassung zu bringen ist. Umso wichtiger ist es, während des Gesprächs nach außen hin immer souverän zu bleiben. Versetzen Sie sich in Ihr Gegenüber: Was würden Sie von einem Gesprächspartner halten, der mit eingesackten Schultern, den Blick nach unten gerichtet hält und so schnell spricht, dass es kaum möglich ist, ihm zu folgen? Durch eine hohe Körperspannung, einen aufmerksamen Blick(kontakt) und eine feste Sprache machen Sie sich weniger angreifbar. Gehen Sie mit Lücken und Unklarheiten in Ihrem Lebenslauf aktiv um; erklären Sie, warum sie in jenem Jahr nicht gearbeitet und was Sie aus dieser Zeit für sich gelernt haben.

Die Gehaltsfrage: Jetzt wird es ernst

Sie wollen möglichst viel verdienen, Ihr Arbeitgeber möchte möglichst wenig zahlen. Diese beiden Interessen müssen nun einen gemeinsamen Kompromiss finden. Lassen Sie den Personaler den ersten Schritt machen und die Frage nach dem Gehalt stellen. Zuvor müssen Sie für sich bereits eine absolute Untergrenze festlegen, um nicht während des Gesprächs lange nachzudenken und Unsicherheit zu demonstrieren. Orientieren Sie sich in Ihrer Forderung an Ihrem vorherigen Gehalt und versuchen Sie, noch ein wenig mehr zu verlangen. Rufen Sie auf die Frage: „Wieviel wollen Sie verdienen?“ nicht einfach eine nackte Zahl in den Raum. Zählen Sie Ihre Fähigkeiten und Qualifikationen noch einmal kurz auf und begründen Sie Ihre Motivation und Ihre Leistungsbereitschaft. Verpacken Sie Ihr Wunschgehalt anschließend in einen netten Satz: „Mit den eben genannten Fähigkeiten, die exakt auf die ausgeschriebene Position passen, möchte ich gerne 40.000 Franken im Jahr verdienen.“

Sollten Sie sich auf Anhieb nicht in einer Summe einig sein, dann denken Sie auch über geldwerte Vorteile nach. Vielleicht werden Sie sich mit einem Firmenwagen, einem bezahlten Kita-Platz oder einer Zusatzrente ja doch noch einig.

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