Headhunting: Die Jagd auf die besten Köpfe
Früher war es doch so: Es bekam derjenige die größte Höhle und die fleissigste Frau, der am besten mit seinem Speer auf das größte Mammut zielen konnte. Was den modernen Karrieremann heute scheinbar nur noch in Lehrbüchern begegnet, ist auf dem Arbeitsmarkt dennoch gängige Praxis.
Headhunter sind Personalberater oder Mitarbeiter in Personalabteilungen, die sich verschiedener Methoden bedienen, gut ausgebildete Arbeitnehmer aus Betrieben abzuwerben. Sie sind das Bindeglied zwischen Arbeitnehmern und Betrieben und auch unter der Bezeichnung Recruiter bekannt.
Das Klischee hält sich hartnäckig, dass Headhunter nur nach Spitzenführungskräften Ausschau halten. Tatsächlich ist das Arbeitsfeld eines Headhunters nicht mehr nur auf die Management-Ebene begrenzt. Heute suchen Personalverantwortliche vorrangig nach Fachkräften – auch ohne Führungsverantwortung – die einfach Spezialisten in ihrem Fachgebiet sind.
Gesucht werden vielfach gut ausgebildete Berufseinsteiger und Absolventen. In gefragten Branchen wie dem Ingenieurswesen sind Fachkräfte Mangelware. Hier werden Studenten noch in den Hörsälen rekrutiert.
Für einen Job werden Menschen gesucht, die über ein spezielles Fachwissen verfügen, das Unternehmen brauchen, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Daneben legen Headhunter auch viel Wert auf die sogenannten Soft Skills, weil per Headhunting rekrutierte Arbeitnehmer oft Verhandlungsgeschick, Durchsetzungsvermögen und Sozialkompetenz vorweisen müssen.
Am Häufigsten suchen Headhunter nach Mitarbeitern im Vertrieb und Controlling. Branchen, in denen sich Headhunter vorrangig umsehen, sind die Informationstechnologie, der Maschinen- und Anlagenbau sowie der Fahrzeugbau.
In aller Regel suchen Headhunter über das Internet: Sie schießen nur noch mit virtuellen Pfeilen auf ihre Beute und nutzen Datenbanken, soziale Netzwerke und Stellenportale, wie beispielsweise workpool.jobs. Teils gehen Headhunter auch in die Offensive, schalten Suchanzeigen für geeignete Bewerber oder veröffentlichen ein Suchprofil, auf das sich geeignete Kandidaten dann bewerben können.
Sich vor die Flinte werfen: Tipps, um vom Headhunter gefunden zu werden:
Headhunter vermitteln in der Regel hochdotierte Jobs. Klar, dass gut ausgebildete Arbeitnehmer gerne ins Visier eines Headhunters laufen möchten.
Die oberste Regel lautet, Präsenz zu zeigen. Es wird vermutlich keiner der Herren am Sonntagnachmittag mit einem Stück Kuchen vor Ihrer Tür stehen und bereits einen Arbeitsvertrag in der Hand halten, den Sie nur noch unterschreiben müssen.
Auch wenn Sie sich gerne finden lassen wollen, müssen Sie schon selbst aktiv werden.
Social Media Portale wie Xing und LinkedIn bieten Bewerbern und Arbeitnehmern die Gelegenheit, sich mit den eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen zu präsentieren. Bewerber können auf solchen Portalen ein eigenes Profil anlegen und sich damit von Headhuntern finden lassen.
Statten Sie Ihr Suchprofil mit den Suchbegriffen aus, nach denen Headhunter jagen. Bennen Sie Ihren Berufswunsch und die eigenen Fähigkeiten mit den korrekten Keywords und platzieren Sie Stichwörter. Halten Sie Ihr Profil dabei immer aktuell und nehmen Sie ein regelmäßiges Update all Ihrer Bewerberprofile vor. Übrigens: Statistisch gesehen gehen Headhunter besonders häufig am Anfang der Woche auf die Suche.
Kommunizieren Sie aktuelle Entwicklungen in Ihrer Ausbildung. Vielleicht haben Sie neue Qualifikationen erworben oder ein Praktikum beendet. Dies steigert die Chance, von einem Headhunter wahrgenommen zu werden.